Kettwiger Feste brauchen Unterstützung und nicht mehr Bürokratie

Pressemitteilung der SPD Kettwig

SPD appelliert an CDU und FDP in der Bezirksvertretung IX, Antrag zurückziehen.

Ungläubig hat der SPD-Ortsverein Kettwig wie auch die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung IX den Antrag von CDU und FDP in der Bezirksvertretung zur Kenntnis genommen, dass der Aufbau von Stadtteilfesten auf dem Rathausplatz donnerstags und freitags erst ab 14 Uhr erlaubt sein soll und darüber hinaus der Abbau bis zum Folgetag um 7 Uhr zu erfolgen hat.

„Was Stadtteilfeste nun wirklich nicht brauchen, ist ein Mehr an Bürokratie. Es ist doch schon ohne diesen Antrag Wahnsinn, was für Auflagen in den letzten Jahren dazu gekommen sind. Das ist für die ehrenamtlichen Veranstalter so schon kaum noch zu stemmen. Wer einen solchen Antrag stellt hat anscheinend noch nie im Leben ein Fest für den Stadtteil organisiert“, so der Vorsitzende der SPD in Kettwig und Ratsherr Daniel Behmenburg, der selber bereits im Rahmen seines Vereinsengagements viele Feste und Veranstaltungen mit geplant und begleitet hat. „Nehmen wir doch zum Beispiel das jüngst stattgefundene Brunnenfest. Wie soll denn eine Eröffnung am Freitag um 18 Uhr möglich sein, wenn erst ab 14 Uhr die Bühne, die Getränkewagen, Sitzgelegenheiten und so weiter angeliefert werden dürfen? Der Freitag ist aber einfach notwendig, damit ein solches Fest sich insbesondere für die Standbetreiber rechnet. Und sind wir doch mal ehrlich, der Freitagabend war beim Brunnenfest doch ein tolles Erlebnis. Fernab jeder Realität ist aber die Forderung, dass am Montag nach dem Fest um sieben Uhr morgens alles weggeräumt sein muss. Wie soll das denn funktionieren, wenn ein Fest bis 20 Uhr dauert? Es war doch bisher nie ein Problem. Die Veranstalter haben doch immer dafür gesorgt, dass alles zeitnah abtransportiert wurde. Sollen dann jetzt zukünftig zulasten unserer Vereine Bußgelder verhängt werden, wenn die Elektrofirma den Verteilerkasten erst Montagmittag abbaut, weil es vorher auftragsmäßig nicht passt?“

Behmenburgs Kollegin Heike Lohmann, Fraktionsvorsitzende der SPD in der Bezirksvertretung IX, ergänzt: „Ich bin seit Beginn selber bei der Durchführung des Kettwiger Feierabendtreffs beteiligt, der in der Sommerzeit einmal im Monat donnerstags auf dem Rathausplatz stattfindet und sich großer Beliebtheit erfreut. Wir sind sehr froh, dass wir regelmäßig auf einen Getränkewagen zurückgreifen können. Dieser kann auch schon mal vor 14 Uhr angeliefert werden, wenn das Fest um 16 Uhr beginnt. Auch die Bänke und Stühle werden so angeliefert, wie es an dem Tag für die beauftragte Firma passt. Das kann dann ebenfalls schon mal vor 14 Uhr sein, zumal wir diese dann auch noch aufstellen müssen. Ich appelliere hier dringend, persönlich und im Namen der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung IX, an CDU und FDP, diesen Antrag zurückzuziehen und stattdessen lieber denjenigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu danken, die sich ehrenamtlich dafür einsetzen, dass unser Stadtteilleben durch Feste bereichert wird.“

Trinkwasserbrunnen in Essen – gutes Projekt, aber auch entlegenere Standorte ins Auge fassen

Pressemitteilung der SPD Kettwig

In das 2016 in der Bezirksvertretung IX begonnene Projekt kommt wieder Bewegung

Der Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag für die Errichtung von öffentlichen Trinkwasserbrunnen in Essen ausgesprochen. Die Zustimmung des Rates gilt nun als reine Formsache. Neu ist das Thema im Bezirk IX jedoch nicht. „Gerne habe ich in der Ausschusssitzung meine Hand für die Errichtung und den Betrieb von öffentlichen Trinkwasserbrunnen gehoben. Bereits im Jahr 2016 haben wir als SPD in der Bezirksvertretung IX, damals guten Miteinander mit den Kolleginnen und Kollegen der CDU unter Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann, dieses Projekt angeregt (Antrag Nr. 1338/2016/CDU/SPD). Unser Leitungswasser hat eine so herausragende Qualität, die man einfach nutzen muss. Dabei haben wir jedoch nicht so sehr öffentliche Plätze, sondern die Fußgänger-, Rad- und Wanderwege rund um das Ruhrufer im Blick gehabt, an denen es keine Möglichkeit gibt, Getränke zu erwerben. Heutzutage würden wir bestimmt den Kettwiger Panoramasteig und den Baldeneysteig ergänzen. Diese Idee taucht in der aktuellen Vorlage nicht auf. Da muss zukünftig ebenso nachgearbeitet werden wie bei der Frage, ob man das durchlaufende Wasser nicht zum Beispiel zur Bewässerung von Bäumen und Pflanzenbeeten nutzen kann“, so der Kettwiger Ratsherr Daniel Behmenburg, der seinerzeit Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung IX war.

Jan Robert Belouschek, stellvertretender Vorsitzender der SPD in Kettwig und ehemaliges Mitglied der Bezirksvertretung IX ergänzt: „Ich erinnere mich noch sehr gut an die ernüchternde Antwort der Verwaltung im Jahr 2017, dass die Aufstellung von Trinkwasserspendern an den jährlichen Betriebskosten von 2.000 bis 3.000 € scheitert. Ein wenig irritierend ist, dass diese Betriebskosten nun im Jahr 2023 mit 11.000 € veranschlagt werden. Da bin ich auf die Endabrechnung gespannt. Wir haben dann im Jahr 2019 noch einen Versuch zusammen mit der CDU gestartet, die Neugestaltung des Freiligrathplatzes für ein Pilotprojekt zu nutzen (Antrag Nr. 1262/2019/CDU/SPD). Dieser Versuch scheiterte ebenso wie die von uns ebenfalls im Jahr 2019 gestartete Initiative vor dem Hintergrund des heißen Sommers sowie bestehender Förderprogramme (Antrag 1650/2029/SPD) entsprechende Trinkwasserstellen einzurichten. Dass die Idee nun doch noch zum Erfolg führt, freut mich und ist ein guter Beweis, dass die Bezirksvertretung IX damals ihrer Zeit voraus war.“

Ablehnendes Votum zum Denkmalschutz am Bögelsknappen enttäuscht SPD-Fraktion

Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Stadtbezirk IX

Irritation über mangelhafte Informationspolitik seitens der Verwaltung wird nachbetrachtet

„Der Dorffunk in Kettwig berichtet von einer Ablehnung des Antrags auf Unterschutzstellung der landläufig Ruhnau-Villa genannten Immobilie am Bögelsknappen in Kettwig. Wenn das stimmt, ist es ein herber Rückschlag für unseren Stadtteil und insbesondere für die engagierten Nachbarn, die die Historie des Gebäudes beispielhaft in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Verkehrsverein aufbereitet haben. Es ging hier aber nicht nur um den Erhalt dieses Stückes Stadtteilgeschichte, auch berechtigte Sorgen über die Zunahme des Verkehrs an dieser bereits sehr ausgelasteten Stelle spielten eine Rolle. Wir können nicht ständig neu bauen und Fragen der zukünftigen Belastung der Quartiere hintanstellen. Wir müssen uns auf Stadtebene deshalb endlich die Frage stellen, wie wir uns die Mobilität der Zukunft in Kettwig vorstellen“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung IX Daniel Behmenburg.

„Es gab und gibt einen breiten politischen Konsens zum Erhalt dieses Gebäudes, das Kettwig in verschiedensten Funktionen treue Dienste geleistet hat. Der Grundstein des Protestes wurde damals mit dem ‚Nein‘ der Bezirksvertretung IX zum Verkauf eines Teils des betreffenden Grundstücks gelegt. Diesem Votum hat sich der Ausschuss für Stadtplanung und Stadtentwicklung in der Folge angeschlossen. Es ist enttäuschend, wie wenig Gestaltungsspielraum Politik anscheinend hat. Das muss sich ändern“, ergänzt Behmenburgs Kollege Jan Robert Belouschek.

Irritiert äußern sich die SPD-Bezirkspolitiker auch darüber, dass unter der Hand anscheinend bereits bestimmte Mandatsträger informiert wurden, aber wohl noch nicht einmal die antragstellende Nachbarschaft. „Das ist kein Umgang mit den Bürgerinnen und Bürger, der Schule machen sollte. Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass Politik und Verwaltung Ihre Anliegen ernst nehmen. So erreicht man das Gegenteil. Das wird es nachzubetrachten gelten. Auch wir als SPD-Fraktion haben zum Ende des vergangenen Jahres mit einem Brief an die Bezirksregierung das Ansinnen der Anwohnerinnen und Anwohner unterstützt, dieses geschichtsträchtige Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Und auch wir haben bis heute keine Antwort auf dieses Schreiben erhalten. Wenn nun nur ausgewählte politische Vertreter informiert werden, verwundert das schon und wirft weitere Fragen auf, die ebenfalls in den nächsten Wochen beantwortet werden müssen“, so Behmenburg zum jetzigen Zeitpunkt abschließend.